Risiken und Gefahren

Der erste Gedanke von Eltern mit kleinen Kindern bei der Planung einer exotischen Reise sind natürlich die möglichen Gefahren, und ob eine solche Reise angesichts der Risiken vertretbar ist.

Meine persönliche Meinung hierzu ist: Eine Reise nach Thailand mit Kindern IST vertretbar und, wenn man gewisse Vorsichtsmaßnahmen trift, auch nicht viel riskanter als Urlaub in Europa.

Dennoch sollte man sich die Risiken bewusst machen und sich entsprechend verhalten:

Unfall

Das größte und tatsächlich im Vergleich zu Europa deutlich erhöhte Risiko für die Kinder ist ein Unfall, denn „kindersicher“ ist ein Fremdwort in Thailand: In Gebäuden fehlen bei Treppen und Terrassen die Geländer (Video), im öffentlichen Straßenland tun sich plötzlich unfallstatistikLöcher zur Kanalisation auf, Baugruben und Wasserläufe sind nicht umzäunt, und der Straßen- und Schiffsverkehr ist, zurückhaltend formuliert, unfallträchtig.

Als Gegenmaßnahme hilft es nur, tatsächlich besser auf seine Kinder aufzupassen als in Europa, und immer im Vorfeld zu untersuchen, ob der gewählte „Spielplatz“ auch sicher genug ist.

Weiterhin sollte man sich gut überlegen, welches Verkehrsmittel man wählt. Das Slow-Boat ist ein Zweifelsfall vielleicht doch besser geeignet – und entspannender – als das Speed-Boat, eine Fahrt mit dem Zug besser als mit dem Bus, und bevor man sich auf eine zwölfstündige Fahrt vom Süden nach Bangkok mit einem privaten Minibus einlässt sollte man vielleicht doch besser fliegen.

Ganz besondere Vorsicht gilt bei der Fahrt mit dem gemieteten Moped – hier kann ganz schnell die ganze Familie im Krankenhaus landen. Ich selber habe jeden Tag meine Kinder mit dem „Motorbike“ über die Insel kutschiert, aber die Tachonadel hat dabei niemals 20 km/h überschritten…

Kindesverlust

Der Alptraum aller Eltern: Im Gedränge eines Bangkoker Marktes geht ein Kind verloren! In diesem Fall gilt der wichtigste Tipp aller Interkontinental- und Weltraum-Reisenden: Don’t Panik. Weinende, hilflose Kinder werden auch in Bangkok nicht einfach geklaut, sondern Einheimische oder andere Touristen werden sich des Kindes annehmen und versuchen, die Eltern zu finden. Hier jedoch offenbaren sich zwei Probleme: Verständigung und Erreichbarkeit. Beide Probleme lassen sich recht einfach lösen, indem man den Kindern für alle Fälle eine Kontaktmöglichkeit mitgibt:

Die einfachste Möglichkeit ist es, Handynummer und Email-Adresse der Eltern mit einem wasserfestem Stift auf dem Kind zu verewigen.

Etwas eleganter ist bereits ein sog. SOS-Armband, welches vielleicht auch noch gut aussieht und deshalb von den Kindern gern getragen wird. Solche Armbänder gibt es in Apotheken oder online.

Die Meister unter den Weltreisenden hängen den Kindern gleich eine Kette mit Anhänger um, wo Name und Kontaktdaten eingraviert oder eingestanzt sind, z.B. ein militärisches Dogtag!

Krankheit

Das Risiko einer Krankheit besteht natürlich, ist aber nicht so signifikant, dass man von einer Reise mit Kindern abraten müsste.

Ihr solltet auf jeden Fall darauf achten, dass die Kinder ordentlich durchgeimpft sind (siehe auch die Tipps auf der Seite „Thailand mit Kindern„).

Die häufigste Urlaubserkrankung Diarrhoe („Durchfall“) geht meistens nach ein bis zwei Tagen von allein vorbei, und oft genügt es, viel Wasser zu trinken, ggf. versetzt mit Salz und Zucker (z.B. Cola und Boullion).

Wer in Malaria-Gebiete reist sollte auf jeden Fall eine Standby-Prophylaxe dabei haben. Das beste Mittel gegen Malaria wie auch gegen Dengue und Japanische B-encephalitis ist allerdings, sich nicht stechen zu lassen. Leider gestaltet sich diese Empfehlung oft schwierig, siehe auch die Tipps auf der Seite „Thailand mit Kindern„.

Das Risiko einer Tollwut-Infektion ist verhältnismäßig gering, wenn die Krankheit jedoch einmal ausbricht verläuft sie immer tödlich. Wer über keinen Impfschutz verfügt (welcher für Kurzzeit-Touristen auch nicht zwingend empfohlen wird) MUSS innerhalb von 24 Stunden ein Krankenhaus aufsuchen wenn er von einem Tier gebissen wurde!

Die medizinische Versorgung ist in Thailand relativ gut ausgebaut, und es findet sich fast immer ein Arzt oder ein Krankenhaus in der Nähe.

Der Abschluss einer Auslands-Krankenversicherung ist ein Muss! Sie kostet nur sehr wenig Geld (10-20 € / Jahr für die ganze Familie) und bietet neben der Erstattung der Behandlungskosten auch weitere Dienste wie z.B. eine Hotline zur Koordination medizinischer Hilfeleistungen oder Krankenrücktransport nach Europa!

Sonne

Unterschätzt niemals die thailändische Sonne! Schon 15-20 Minuten ungeschützte, direkte Sonneneinstrahlung kann euch einen schlimmen Sonnenbrand bescheren, und das sollte man – ganz besonders bei den Kindern – aufgrund der akuten Verbrennung und der gesundheitlichen Langzeit-Schäden unbedingt vermeiden!

(Quelle: Facebook-Seite „Meanwhile in Thailand„)

Gewalt / Entführung / Terrorismus

Das Risiko von Gewalt oder gar Kindesentführung ist in Thailand sicherlich nicht höher als zuhause. Lediglich bei Reisen in Krisenregionen an den Grenzen zu Myanmar, Kambodscha oder Malaysia ist Vorsicht geboten – hierzu geben die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes weitere Auskunft.

Mein wichtigster Tipp jedoch ist: Macht euch nicht verrückt! Wenn ihr erstmal auf eurer Trauminsel unter Palmen angekommen seid werdet ihr feststellen, dass ihr euch wahrscheinlich viel zu viele Sorgen gemacht habt! 🙂